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[Komm, wir tauschen!] Ein Plan

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Ein Bild ist erst fertig, wenn Du es auf Papier in den Händen halten kannst. Und die Betonung liegt hier auf dem Wort 'Du'. Ich habe ein paar Bücher gedruckt und jetzt würde ich gerne tauschen.

Als ich vor gut einem Monat mein Projekt 'Lichtpfützen und Schattenseen' neu gefasst habe, hatte ich schon die Idee im Kopf, es zu einem Buch werden zu lassen. Unsere Wände sind voll mit Drucken, Leinwänden, Acrylbildern und Rahmen. Bücher sind kleiner als die meisten von ihnen, aber auch sie bleiben. Oder sie wandern weiter, in neue Hände. Jetzt oder irgendwann. In weiten Abständen entdeckt man sie neu im Regal, blättert sie auf und taucht in sie ein. Und Bücher werden nicht unsichtbar hinter dem Gewohnten, dem Alltäglichen, wie ein Druck an der Wand. Stattdessen schleichen Sie sich davon wie Katzen, nur um irgendwann wieder zurück zu sein, als wäre nichts gewesen. Ich mag Bücher.

Von meinen Lichtpfützen und Schattenseen habe ich nun eine Auflage von zehn Fertigungen plus einem 'Exemplar 0' gedruckt. Dazu, wie das technisch ablief, habe ich ganz unten einen eigenen Kasten geschrieben. Spoiler: Es war viel einfacher und preiswerter als gedacht! Jedenfalls sind diese Bücher natürlich nicht nur für mich. Verkaufen werde ich sie aber auch nicht:

 

Wenn ich mich durch Blogs lese oder durch Instagramprofile wische, sehe ich so viele tolle Bildserien und Projekte, die dort nur für einen Moment elektronisch aufglühen und dann wieder in der Flut abtauchen. Wenn ich es schaffen würde, die eine oder den anderen von Euch dazu zu bringen, aus einer Serie ein ein kleines Buch binden zu lassen, dann wäre das ein großartiger Erfolg. 

Denn ich will mit Dir tauschen! Ein Buch Deiner Bilder gegen ein Exemplar meiner "Lichtpfützen und Schattenseen". Das Buch muss jetzt noch nicht fertig sein - eine feste Idee reicht mir. Dann kann ich mich schon länger darauf freuen, bis wieder etwas eintrudelt. Und vielleicht hat ja auch jemand Lust, die Aktion weiterzutragen, auch wieder mit einer kleinen Auflage zum Mitmachen einzuladen. Unsere Aufnahmen sollten nicht auf den Festplatten und Webservern unter Schichten und Schichten der ewigen Bilderflut sedimentieren!

 

Ich stelle mir vor, dass ich jetzt einfach mal einen Monat warte, ob überhaupt jemand mitmacht oder ob ich (andersrum) sogar eine Auswahl treffen muss (was ich jetzt mal nicht 'befürchte' - oder was ich kaum zu hoffen wage, wie Du willst). Trau Dich bitte und schlag mir Deinen Tauschhandel vor! Es geht nicht um Perfektion, es geht ums Machen und um den Spaß dabei 🙃. So etwa sechs bis neun der Bücher würde ich  gerne eintauschen. 

Ich freue mich über Kommentare per E-Mail. Bitte nenne den Artikel im Betreff und einen Namen Deiner Wahl im Kommentar. Mit der Übermittlung einer E-Mail stimmst Du der Speicherung der übermittelten Daten und der Veröffentlichung der Nachricht an dieser Stelle zu.

An die gleiche Adresse kannst Du mir auch Deinen Vorschlag schicken. Es wäre gut, wenn ich erkennen könnte, ob Deine Nachricht (auch) für die Veröffentlichung gedacht ist oder nicht ;-)

PS (nur der Form halber): Ich werde die Tauschpartner nicht auslosen oder nach 'first-come-first-serve' aussuchen. Mein Tauschangebot ist ein kreatives Spiel, es begründet keinen Rechtsanspruch. Ich treffe eine Entscheidung mit mir selbst, ganz im Stillen. Ich hoffe, das ist okay für Dich. Und es fließt kein Geld. Nicht für das Buch und nicht für den Versand. Der lebendige, über das Internet hinausgehende (Aus-) Tausch unter uns Fotografierenden ist mein einziges Ziel.

 

Der technische Kram:

Realisiert habe ich mein Buch über einen Online-Druckservice aus Krumbach, den ich fand, weil ich unbedingt eine Fadenbindung und Kapitalbändchen wollte. Ein richtiges Buch eben. Mit der Druckqualität und den Farben bin ich sehr zufrieden, wenn auch einzelne Seiten leider manchmal kleine Kratzer oder Farbwischer aus der Produktion mitgebracht haben. Ich werde das nicht reklamieren weil das Gesamtpaket für mich passt. Da es sich bei dieser Druckerei nicht um einen ganz typischen Fotobuch-Produzenten handelt, sondern - soweit ich das verstehe - hier ein Offsetdruck gemacht wird, kosten 11 Fertigungen meines Buches kurioserweise nicht mal das Doppelte eines einzelnen Exemplars! Kein Scherz. Natürlich bleibt das nicht ganz ohne Folgen für die Abwicklung: Erstens dauerte das Drucken und Binden ziemlich lang (ich habe mehrere Wochen gewartet) und zweitens muss man die Druckdaten selbst gestalten und sinnvollerweise als pdf hochladen (es gibt auch andere Wege aber das schien mir der praktikabelste zu sein).

Um das Buch zu layouten, habe ich mir die Software Affinity Publisher besorgt und mich in aller Eile eingearbeitet. Das klingt schlimmer als es ist: Erstens kostet das Programm regulär um die 55 Euro, einmalig (momentan ist es aber reduziert) und zweitens liefert Affinity einiges an Tutorials und es gibt auch zusätzlich viel Hilfreiches im Netz. Man kommt sehr schnell vorwärts und meine Lust, mich nach dieser Erfahrung nochmals auf irgendwelche Fotobuchtools der großen Dienstleister einzulassen, ist zusehends dahingeschmolzen. Die größte Herausforderung war es vielleicht, sich im Netz das richtige Farbprofil für die Druckmaschinen zu besorgen und zu installieren. Farbverbindliches Arbeiten war noch nie meine Stärke. Aber diesmal habe ich Ton und Helligkeit gut getroffen.